Ich fahre mit dem Zug übers flache Land
Diese Gegend ist mir so furchtbar bekannt
Manchmal hebe ich den Blick und sehe Fabriken
In denen die Menschen von hier schon lang nicht mehr ihr Geld verdienen
An den Autos wehen wieder mal die Deutschlandfahnen
Der Flieder weht im Wind und ist viel bunter als die Häuserfarben
Wir nehmen Abkürzungen auf grasbegrünten Bahnschienen
Windräder zeichnen die Landschaft - stille Stahlriesen
Kirchturmspitzen blinzeln über graue Baumkronen
Dein Bruder hat gesagt, er will nicht mehr in diesem Haus wohnen
Jetzt sitzt er einsam und verloren im Regionalexpress
In seinem Kopf setzt sich diese eine Frage fest
Alles was für uns einmal so bedeutend war
Warum ist von alledem nur nichts mehr heute da?
Nur weil man von deinem Dach in die Ewigkeit blickt
Heißt das nicht, dass es für uns sowas wie Ewigkeit gibt
Schilder bezeichnen Straßen, die niemand befährt
Die Gewichte an deinen Knöcheln sind siebenfach beschwert
Der aufziehende Regen zerreißt deinen Traum vor dem Stromkastenhaus
Die große Pause ist vorbei, die Noten sind raus
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen